Der künstlerische Denkraum

Der künstlerische Denkraum

Es gibt Orte, an denen Kunst nicht als Objekt beginnt, sondern als Frage, als feine Bewegung im Inneren, als leiser Widerstand gegen das Offensichtliche. Orte, an denen Malerei wieder zu dem wird, was sie ursprünglich einmal war: eine Sprache, ein Ausdruck dessen, was im Alltag oft keinen Platz findet. Ein Denkraum.

Dieser Denkraum ist für mich kein theoretischer Raum über der Kunst – sondern ein Raum in der Kunst selbst. Ein Feld, in dem Material, Farbe, Struktur und Intuition miteinander sprechen. Ein Ort, an dem innere Räume entstehen, lange bevor ein fertiges Bild existiert. Und ein Ort, der zeigt, dass Malerei heute mehr ist als Dekoration: Sie ist Wahrnehmung, Haltung, Dialog.

Gerade deshalb beschäftige ich mich seit Jahren mit der Frage, wie Kunst gedacht, gefühlt und verstanden werden kann, wenn wir sie nicht durch Systeme beurteilen, sondern durch Erfahrung. Mein YouTube-Kunstraum ist aus dieser Forschung entstanden: als öffentlicher, freier Ort für Gespräche über Kunst, Intuition, Material und das, was uns bewegt.
Es ist ein Denkraum, der sichtbar macht, wie künstlerische Prozesse entstehen – Schicht für Schicht, Frage für Frage.

Dass dieser Raum in institutionellen Zusammenhängen manchmal unsichtbar bleibt, ist Teil der aktuellen Debatte: Wer wird eingeladen? Wer darf sprechen? Welche Formen von Wissen über Kunst werden anerkannt? Genau hier liegt mein künstlerischer Impuls: Die Sprache der Kunst zugänglich zu machen, ohne sie zu vereinfachen.

Ich forsche daher an Schnittstellen:
– zwischen künstlerischem Tun und Reflexion
– zwischen Intuition und Kunsttheorie
– zwischen privatem Atelier und öffentlicher Plattform
– zwischen inneren Räumen und gesellschaftlichem Raum

Mein kommendes Buch führt diese Forschung weiter. Es verbindet intuitive Malerei mit einem Denken über Kunst, das nicht abschließt, sondern öffnet: Räume zum Spüren, Räume zum Verstehen, Räume zum Sein.

Der künstlerische Denkraum ist kein Lehrsaal, kein Museum, kein Atelier allein.
Er ist eine Einladung.

Nahaufnahme einer Hand, die eine Blüte zwischen den Fingern zerdrückt.